Schatten Wald

"Honigpfote, was machst du denn da in dem Baumstamm?", fragte Fichtenschweif seinen Schüler verblüfft. "Ich bin nur zufällig auf dich gestoßen, da ich eine Maus gejagt habe, die in diesen Baumstamm gekrochen ist und dann bin ich auf dich gestoßen", erzählte er weitern und fragte sich immer noch was sein Schüler dadrin gemacht hatte.

"Ich habe mich darin versteckt und auf Beute gelauert, ich dachte, so kann ich vielleicht etwas fangen", miaute honigpfote sofort. "Aber nein, dann kommst du ja mit deinem Getrampel und verscheust die Beutetiere im ganzen Wald!" Honigpfote zwinkerte seinem Mentoren scherzhaft zu und leckte ihm über die Schulter. "Hast du schon was gefangen?"

<-- Alter Dachsbau

Der Marsch vom alten Dachsbau zum schwattenwald war noch anstregender als der vom Lager zum Dachsbau. Tautropfen spürte noch immer die bittere Kältr und seine Pfoten fühlten sich so schwer an wie Blei. Er wusste nicht, wie es jetzt weitergehen sollte. Erst einmal legte er sich unter einen Baum an einen Platz wo kaum Schnee lag und deckte sich mit ein paar Blättern zu, die noch von der letzten Zeit des Blattfalls am Boden lagen. Sie waren braun un vergammel und vielen beinahe auseinenadr, als er sich damit zudeckte, aber das störte ihn nicht weiter, die Blätter lieferten einen kleinen Schutz vor der Kälte. Tautropfen versuchte sich zu entspannen, aber es mochte ihm nicht so recht gelingen. Hatte er zu voreilig gehandelt, als er davongelaufen war? Hätte er scih einfach schnell untersuchen lassen sollen? Oder hatte er vielleicht doch richtig gehandelt?

Fichtenschweif musste unwillkürlich schmunzeln, als er hörte, was sein Schüler in diesem Baumstamm hatte machen wollen und schnurrte laut. "Ich habe schon ein Eichhörnchen gefangen", antwortete er dann auf Honigpfotes Frage und redete gleich weiter:"Es war aber etwas mager und auch schwer zu fangen, die Beute scheint wirklich sehr sehr knapp zu sein. Als ich dich entdeckt habe, war ich ja gerade an einer kleinen Maus dran, aber die konnte mir jetzt doch entwischen. Hast du schon etwas gefangen?"

Etwas neidisch sah Honigpfote auf das Eichhörnchen vor Fichtenschweifs Pfoten. Er wollte beweisen, dass er auch jagen konnte! Doch andererseits hatte er ja auch selbst fast eines bekommen, wenn sein Mentor ihn nicht gerufen hätte. "Darf ich es jetzt noch mal probiern?", fragte Honigpfote aufrichtig.

Die Gedanken ließen tautropfen einfach keine Ruhe. Immer und immer wieder stellte er sich die gleichen Fragen. Sollte er nicht doch ins Lager zurückkehren? Er zwang sich, erst später wieder darüber nachzudenken, richtete sich auf und trabte shcließlich weiter. Die ersten Bäume hatte er schnell hinter sich gelassen, schneebedeckter Boden in alle Richtungen, so weit er blicken konnte. Wie weit soll ich noch gehen?, fragte er sich zum wiederholten Mal und stöhnte auf. Die Kälte spürte er schon gar nicht mehr. Er hatte das Gefühl, einen Weg ohne Ende zu gehen. Es ging immer weiter. Den Bäumen wich er schon automatisch aus, er fühlte sich, als ob jemand Anderes seinen Körper beherrschen würde.

"Ja, natürlich darfst du es nochmal versuchen", versicherte Fichtenschweif Honigpfote, "es ist wichtig, dass du auch in der Blattleere Beute fängst. Ich werde dir mal zuschauen und wenn ich etwas bemerke, was du besser machen könntest, sag ich es dir danach einfach." Fichtenschweif wartete darauf, das Honigpfote anfing nach Beute zu suchen und war schon gespannt darauf, wie sein Schüler sich machen würde.

Honigpfote nickte gehorsam und trat ein paar Schritte zur Seite. Er wusste, die Beute durfte weder ihn, noch Fichtenschweif bemerken. Er ließ sich in sein bestes Jagdkauern gleien und verteilte sein gesicht konzentriert auf die Oberschenkel. Dann setzte er seine Pfoten schritt für Schritt vorwärts und hielt dabei sien Maul leicht geöffnet, um einen möglichen Beutegeruch aufzufangen. Diesmal hatte er mehr Glück als vorher. Er sah eine Maus, die sich nah bei einem Baum an den Wurzeln bewegte und unter der Schneedeckte nach ein paar Samen grub. Er schlich vorsichtig weiter bis er nur noch eine schwanzlänge von der Maus entfernt war, dann sprang er ab und landete mich ausgestreckten Pfoten auf der Maus. Honigpfote strahlte, als er die Maus zwischen den Pfoten hatte. Sie war zwar mager, aber es war immer noch besser als nichts, vor allem bei dieser Schneedecke. Er ging zurück zu Fichtenschweif und zeigte ihm stolz seinen Fang. "war das gut oder habe ich etwas falsch gemacht?"

Tautropfen beschloss, eine pause einzulegen. Er setzte sich unter einen baum, schon zum wiederholten Mal und starrte auf seine Pfoten. Noch immer hatten sich seine Gedanken nicht zur Ruhe gesetzt. Er wusste nicht, was er tun konnte, um sich abzulenken. Sollte er versuchen, etwas zu jagen? Es war schon schwer genug, als Krieger bei diesem schnee etwas zu finden, das wusste er. Wie sollte es erstmal gehen, wenn er ein Ältester war und shcon so lange nicht mehr gejagd hatte? Und er hatte auch keinen Hunger, auch wenn er schon lange nichts mehr gegessen hatte. Wurder er etwa krank? Oder war sein Gehirn auch schon von der Kälrte durchgefroren?

Zum gefühlt hundertsten Mal an diesem Tag erhob sich Tautropfen und schüttelte sich den Schnee vom Pelz. Die kleinen Flocken stoben in alle Richtungen davon, er sah ihnen traurig nach. Er sah sie direkt an, doch er spürte es nicht. Er nahm kaum noch etwas wahr, es war, als würde die Kälte immer mehr seines Geheirns wegraffen. Er tajumelte ein paar Schritte und fiel dann sofort wieder hin. Er verlor für ein paar kurze Augenblicke sein Bewusstsein, kam aber schnell wieder zu sich. Erneut stand er auf, streckte vorsichtig alle vier Pfoten und machte probehalber ein paar Schritte. Er konnte wieder besser gehen, auch wenn ihm immer noch sehr kalt war. Und mit jedem schritt wurde er schwächer und schächer...

"Ja, das war schon sehr gut, Honigpfote. Wenn du jetzt noch etwas an deinem Jagdkauern arbeitest kannst du fast nichts mehr verbessern. Wenn wir noch ein Eichhörnchen, oder einen Vogel sehen, kann ich dir noch zeigen worauf du bei diesen Tieren achten musst, aber irgendwann weißt du wie automatisch von selbst was du tun musst. Nimm deine Maus am besten gleich mit, wir schauen einfach mal wo Fleckenauge ist und ob er schon etwas gefangen hat. Auf dem Weg können wir uns ja noch weiterhin nach Beute umschauen.", sagte Fichtenschweif zu seinem Schüler und packte sein Eichhörnchen, das er beim Sprechen auf den Boden gelegt hatte. Er trabte schon mal los, in die Richtung aus der er gekommen war und wies Honigpfote an:"Versuch doch mal Fleckenauges Geruch wahrzunehmen. Das ist eine sehr gute Übung, seinen Duft kennst du ja inzwischen bestimmt."

"Ich soll Ausschau halten nach einem weiteren Beutetier und gleichzeitig nach Fleckenauge Ausschau halten?", fragte Honigpfote verwundert. "Wenn ich Fleckenauges Spur folgen nud erst mal den Geruch aufnehmen soll, kann ich doch nicht gleichzeitig nach Beute suchen!" Fichtenschweif konnte das vielleicht, aber schließlich war Honigpfote ja noch ein Schüler und noch kein fertig ausgebildeter Krieger, der schon viele Blattwechsel hinter sich hatte!

"Tut mir Leid, Honigpfote, natürlich kannst du nicht beide Sachen gleichzeitig machen. Jetzt such erst Fleckenauges Geruch, ich kann dabei ja noch auf Beute achten und wenn ich etwas rieche, sage ich es dir.", wies Fichtenschweif Honigpfote an und wartete bis der Schüler begann vorauszugehen.

Honigpfote nickte artig und lief mit der schnauze dicht am Boden hin und her. Er versuchte, Fichtenschweifs Geruch aufzunehmen, doch der Schnee machte ihm die sache nicht gerade leicht. Doch irgendwann fand er den Krieger und miaute freundlich: "Fichtenschweif hat mir aufgetragen, dich zu suchen. Sieh mal, es wird schon dunkel, ich glaube, wir müssen bald ins Lager zurückkehren. Sonst geht schimmerstern noch ohne uns zur Versammlung los."

Noch immer irrte Tautropfen durch den Wald. Momentan konnte er gut laufen. Der Schnee hatte seine Pfoten fast vollständig betäubt und er konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Er bemerkte auch nicht, dass er immer im Kreis ging, immer um die gleiche Baumgruppe herum. Er konnte sich nicht mehr darauf konzentrieren, was er tat. Es schien nur noch ihn und die Bäume zu geben, riesenhafte Stämme, die gen Himmel ragten und denen er ausweichen musste. Er war jetzt schon sehr weit vom Lager entfernt und ihm kam nicht der Gedanke, dass sich andere Katzen vielleicht um ihn sorgen könnten. Es gab nur noch ihn. Nur noch ihn und die Bäume. Und das war gut so, denn auf mehr konnte er sich nicht mehr konzentrieren...

Fichtenschweif war Honigpfote dicht gefolgt und war stolz auf seinen Schüler, dass dieser Fleckenauge so schnell finden konnte. Auf dem Weg hierher hatte er aber keine Beute gerochen, was ihn etwas bedrückte, er hatte nicht gedacht dass es so schwer werden würde etwas zu finden. Da Fleckenauge einige Zeit nicht geantwortet hatte, und anscheinend noch keine Beute gemacht hatte, schlug Fichtenschweif vor:"Honigpfote hat vollkommen Recht, wir müssen uns beeilen, um rechtzeitig zurück zu sein. Fleckenauge, ich und Honigpfote gehen schon mal vor zum Lager, du kannst ja dann nachkommen. Versuch vielleicht noch etwas Beute zu finden, aber wenn nicht ist es auch nicht so schlimm. Schau nur, dass du bald nachkommst." Dann schaute er Honigpfote an, um sich zu vergewissern, dass sein Schüler fertig war und alle seine Beute zusammenhatte und rannte dann los in Richtung Lager.

----->Lager des ErdClans

Schnell folgte Honigpfote seinem Mentoren. Ihm war inzwischen schon sehr kalt, jetzt spürte er den Schnee am ganzen Körper. Sein Pelz war schon gar nicht mehr goldgelb, sondern war weiß geworden. Im Lager würde er hoffentlich ein wenig Zeit haben, um sich aufzuwärmen.

--> ErdClanlager

Noch ein paar Mal war Tautropfen jetzt umgekippt und wieder zu sich gekommen. den schattenwald hatte er nicht einmal zur Hälfte durchquert. Immer nur war er im Kreis gelaufen. Seine eines bein fühlte sich an, als wäre es abgefroren. Eine Weile hatte er versucht, es mühsam hinter sich her zu ziehen. Doch damit hatte er kaum Erfolg gehabt und schließlich, obwohl er sich versucht hatte dagegen zu streuben, war er eingeschlafen. Er hatte gefürchtet, er würde nie wieder aufwachen. Doch er war wieder aufgewacht, der SternenClan wollte ihn also noch nicht in seinen Reihen aufnehmen. Dabei wäre dann alles so viel einfacher!, dachte Tautropfen frustriert. Ich werde Krieger des SternenClans. Dann muss der ErdClan mich nicht mehr versorgen, ein Maul weniger, dass gestopft werden muss. Ich bin doch sowieso total überflüssig.

Auf einmal fühlte sich Tautropfen einfach nur leer. Keinen klaren Gedanken konnte er mehr fassen. Er wusste weder ein noch aus, nur, dass er hier weg musste. Es war kein gedanke, was war ein Gefühl, und er konnte nicht erklären, woher es kam. Seine ganze Müdigkeit, die Kälte war wie abgeschüttelt. Es schien, als wäre er wieder ein schüler bei seinem ersten Spaziergang durch den Wald. Nur dass er jetzt nicht die frischen gerüchte wahrnahm, er spürte gar nichts. keine Kälte. Nur die Leere. Und jetzt kam er das erste Mal an diesem Tag vorran. Nicht nur einfach ein paar Schritte. Er ging nicht im Kreis. Er hatte zwar kein ziel vor Augen, aber doc erreichte er schon bald eines.

--> Alter Weidenbaum

<---Lager des ErdClans

Schimmerstern war kalt. Der Schnee, durch den sie lief, formte sich zu Klumpen in ihrem Fell, jedoch ließ sie sich dies nicht anmerken. Sie sah kurz hinter sich, ob auch alle da waren, Abendrot entdeckte sie, Erdmaus und Regentanz. Der Rest war vielleicht zu weit weg. Honigpfote entdeckte sie ebenfalls.
Ein leichter Wind kam ihr entgegen. "Beeilung, wir sind vielleicht die ersten!", rief sie nach hinten und marschierte weiter.

-->Felskrone